Blogs

Warum moderne Brandschutztore entscheidend für die Sicherheit in Tiefgaragen und Untergeschossen sind

Vor einiger Zeit wurde ich mit der brandschutztechnischen Bewertung eines mehrstöckigen Wohn- und Gewerbekomplexes in Luzern beauftragt. Das Gebäude verfügte über zwei weitläufige Untergeschosse, die als Tiefgarage, Lagerfläche und Technikräume genutzt wurden. Bereits bei der ersten Begehung war klar, dass in diesen Bereichen höchste Brandschutzanforderungen gelten – besonders, weil sich Personen im Ereignisfall dort schwerer orientieren können. Die Wahl der passenden Brandschutztore war daher eines der zentralen Elemente der Schutzstrategie.

Was viele nicht wissen: Untergeschosse stellen brandschutztechnisch eine besondere Herausforderung dar. Der Rauch kann wegen fehlender Öffnungen schlecht entweichen, Fluchtwege sind oft länger, und Fahrzeuge erhöhen die Brandlast erheblich. Umso wichtiger ist es, Brandabschnitte klar zu definieren und so zu trennen, dass sich Feuer nicht ungehindert ausbreiten kann. Genau hier kommen moderne textile Systeme ins Spiel, die im Vergleich zu traditionellen, massiven Lösungen mehrere entscheidende Vorteile bieten.

Warum Untergeschosse besonders kritisch sind

Während Bürogeschosse meist gut belichtet sind und über mehrere Fluchtwege verfügen, sieht die Situation in Tiefgaragen ganz anders aus. Dort sind folgende Risiken typischerweise höher:

  • begrenzte Sicht durch künstliche Beleuchtung
  • enge Verkehrs- und Bewegungsflächen
  • hohe Brandlast durch Fahrzeuge und Einbauten
  • komplexe Leitungsführungen (Lüftung, Elektrik, Wasser)
  • erschwerte Personenführung im Notfall

In einem solchen Umfeld müssen Brandschutztore zuverlässig funktionieren, im Ernstfall schnell schliessen und dabei gleichzeitig nicht den alltäglichen Betrieb beeinträchtigen.

Bei diesem Projekt zeigte sich schnell, dass massive Tore den Bewegungsfluss der Fahrzeuge behindert hätten. Ausserdem wären sie mit einem enormen baulichen Aufwand verbunden gewesen – insbesondere bei umgebauten oder nachträglich sanierten Gebäudeteilen. Textile Systeme hingegen bieten die notwendige Feuerwiderstandsklasse und lassen sich unauffällig, platzsparend und flexibel nachrüsten.

Der technische Vorteil textiler Systeme in engen Gebäudestrukturen

Einer der grössten Vorteile moderner Brandschutztore in Tiefgaragen liegt in ihrer kompakten Bauweise. Sie benötigen nur sehr geringe Einbautiefen – ein entscheidender Punkt, wenn Kabelkanäle, Leitungen und Lüftungsanlagen bereits vorhanden sind.

Bei diesem Projekt war der Deckenzwischenraum an vielen Stellen kaum höher als 20 Zentimeter. Massive Tore hätten wir schlicht nicht unterbringen können. Die textilen Abschlüsse hingegen liessen sich problemlos integrieren, ohne die bestehende Haustechnik zu verlegen.

Ein weiterer Vorteil zeigte sich bei der Führung der Tore: Textile Modelle können auch über lange Distanzen hinweg installiert werden, was ideal ist für breite Rangierzonen oder Zufahrten. Die Planung wurde dadurch deutlich einfacher, und die Architektin meinte später schmunzelnd, dass sie „nicht dachte, Brandschutz könne so elegant gelöst werden.“

Installation und Inbetriebnahme – aus meiner Praxis

Der Einbau verlief deutlich unkomplizierter als bei Projekten mit massiven Toren. Die Montagecrew benötigte nur wenige Tage pro Abschnitt, und der laufende Betrieb der Garage musste kaum unterbrochen werden. Gerade in gemischt genutzten Gebäuden, in denen Gewerbetreibende und Bewohner nicht gestört werden sollen, ist das ein wichtiger Vorteil.

Besonders positiv fiel mir auf:

  • kaum Geräuschemissionen während der Installation
  • deutlich geringerer Materialtransport
  • flexible Anpassungen vor Ort möglich
  • schnelle Inbetriebnahme und einfache Tests

Nach Abschluss der Installation führten wir mehrere Probealarme durch, um das Zusammenspiel zwischen Torsteuerung, Rauchabzugssystem und Brandmeldeanlage zu überprüfen. Die Tore schlossen zuverlässig, sauber und gleichmässig – exakt so, wie es sein muss.

Der Blick des Betreibers – was im Alltag wirklich zählt

Einige Wochen nach Fertigstellung sprach ich mit dem Facility Manager des Gebäudes. Seine Rückmeldung bestätigte meine bisherigen Erfahrungen aus anderen Projekten:

1. Kaum Einschränkungen im laufenden Betrieb

Die Tore bleiben im Alltag unsichtbar und schränken die Bewegungsflächen in der Garage nicht ein.

2. Geringe Wartungskosten

Da textile Systeme weniger mechanische Bauteile besitzen, reduzieren sich die Kosten für Wartung erheblich.

3. Verlässlichkeit im Brandfall

Das automatische Schliessen ist robust, auch bei starker Hitzeentwicklung oder Verrauchung.

4. Geringer Raumbedarf

Der Betreiber hob mehrfach hervor, wie wertvoll jeder Zentimeter Nutzfläche in einer Tiefgarage ist – textile Tore verbrauchen praktisch keinen Platz.

Diese Alltagsvorteile werden oft unterschätzt, sind aber entscheidend für moderne Gebäude mit komplexer Nutzung.

Brandschutz, der zur Architektur passt

Was mich persönlich an diesem Projekt besonders beeindruckt hat, ist die Verbindung von Funktionalität und Zurückhaltung. Untergeschosse wirken oft technisch und hart; da ist es umso wichtiger, dass brandschutztechnische Einrichtungen das Erscheinungsbild nicht noch weiter belasten.

Textile Brandschutztore fügen sich harmonisch in die bestehende Architektur ein. Sie hängen nicht sichtbar im Raum, und im Ereignisfall erfüllen sie ihren Zweck zuverlässig. Genau dieses Zusammenspiel aus Ästhetik, Sicherheit und technischer Klarheit macht sie in meinen Augen zu einer erstklassigen Lösung.

Mein Fazit

Dieses Projekt hat mir erneut gezeigt, wie essenziell durchdachte Brandschutzmassnahmen in Untergeschossen und Tiefgaragen sind. Moderne Brandschutztore bieten in solchen Bereichen nicht nur maximalen Schutz, sondern auch eine baulich und wirtschaftlich sinnvolle Umsetzung. Insbesondere textile Systeme haben sich als flexible, effiziente und langlebige Lösung bewährt.

Für Betreiber, Architekten und Planer, die mit anspruchsvollen Untergeschossen arbeiten, kann ich diese Technologie uneingeschränkt empfehlen. Sie schafft Sicherheit, ohne Gestaltung oder Nutzbarkeit zu beeinträchtigen – ein entscheidender Vorteil in modernen Schweizer Gebäudestrukturen.